Muntermacher 09.11.2023

NOV. 2023, AUSGABE 7

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Der Tod ist die uns zugewandte Seite jenes Ganzen, dessen andere Seite Auferstehung heißt

Romano Guardini

Muntermacher

Aus Anlass des Weltdiabetikertages am 14. November wollen wir diese Woche eine Knolle vorstellen, auf die auch DiabetikerInnen nicht verzichten müssen. Topinambur gilt als „Diabetiker-Kartoffel“, da die Knolle etwa 16% Inulin enthält. Inulin, ein löslicher Ballaststoff, der den Zuckerstoffwechsel kaum belastet und die Verdauung fördert. Weitere Ballast- oder Faserstoffe tragen zur Bindung freier Gallensäure sowie zur Senkung des Fettgehaltes von Körpergewebe bei. Topinambur führt dem Körper nur rund ein Viertel der Energie zu wie die vergleichbaren Kohlehydrate Zucker und Stärke. Inulin wird zu 80% in Fruchtzucker umgewandelt, erhält dadurch eine sehr hohe Süßkraft, lässt aber dennoch den Blutzuckerspiegel nicht steigen. Außerdem bestehen die Knollen zu 80% aus Wasser und haben weniger als 1% Fett. Mit nur 30 Kalorien pro 100 Gramm hat Topinambur nur halb soviel Kalorien wie eine Kartoffel. Als weitere Pluspunkte zu nennen: Kalium, Eisen und Vitamin B1.
 
Französische Seefahrer brachten Topinambur im 17. Jahrhundert von Nordamerika nach Europa, wo sich die Erdbirne (Helianthus tuberosis), bald als Grundnahrungsmittel durchsetzte, das später durch die Kartoffel verdrängt wurde. Der Name stammt vom Indianerstamm der Topinambá. Topinambur ist mit der Sonnenblume verwandt; seine Wurzeln bilden wie jene der Kartoffelpflanze etwa 30 Knollen. Die Schale ist aber dünner. Roh schmeckt das Fruchtfleisch knackig und leicht erdig; gegart eher süßlich und nussig. Zwei Rezepte zum Ausprobieren nachfolgend!
 
 
Tolle Knolle Topinambur in der Küche
 
Perfekt ist Topinambur für Cremesuppen. Er schmeckt aber auch als Rohkostsalat. Topinambur ist ein ideales Beilagengemüse, aber auch gut geeignet für Gratins oder Pürees. Es können aber auch alle Kartoffelrezepte mit Topinambur zubereitet werden. 
 
Topi-Lauch-Ragout mit Tofu
 
Zutaten:
– 200g Topinambur
– 1 Stange Lauch
– 1 EL Butter
– 500ml Gemüsesuppe
– 30g Grieß
– 400g Tofu
– 2 EL Sojasauce
– 1 gepresste Knoblauchzehe
– 1 EL Sojaöl
– Salz, Pfeffer
 
Topinambur schälen, Lauch putzen. Beides in Scheiben schneiden und in Butter anschwitzen. Gemüsesuppe angießen, Grieß einstreuen und einige Minuten auf kleiner Flamme kochen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Tofu in Scheiben schneiden, mit Sojasauce und Knoblauch marinieren. Im Öl knusprig braten und auf das Ragout setzen.
 
Dazu passen Topinambur-Chips: Zwei geschälte Knollen längs in Scheibchen schneiden und in heißem Öl frittieren.
 
Topinambur-Puffer mit Avocadocreme
 
Zutaten für 4 Portionen:
– 250ml Buttermilch
– ½ Würfel Hefe
– 200g Topinambur
– 200g Mehl
– 2 Eier
– 4 EL Öl
– Thymian
– 1 Avocado
– 100g Creme fraiche
– 1 Knoblauchzehe
– 1 Karton Kresse
– Salz und Pfeffer
 
Hefe in etwas lauwarme Buttermilch einrühren und gehen lassen. Eier, Mehl, restliche Buttermilch verquirlen. Die Hefemischung dazugeben. Den Teig ca. 30min ruhen lassen. Die Topinambur-Knollen dünn schälen, waschen und raspeln, zum Teig geben und mit Salz und gehacktem Thymian abschmecken. Das Öl in eine Pfanne geben, erhitzen, mit dem Löffel 8 Häufchen machen, zu Puffern platt drücken und ausbacken. Die Avocado halbieren, Haut und Kern entfernen. Das Fruchtfleisch zusammen mit der Creme fraiche, einer Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer pürieren. Anrichten mit Blattsalaten: Je 2 Puffer auf einem Teller, darauf ein Klecks Creme mit einem Sträußchen Kresse obendrauf.
 
Tipp: Vor übermäßigem Genuss muss aber dennoch gewarnt werden. Der unverwertbare Teil des Inulins wird von den Darmbakterien aufgeschlossen. Die Folge können starke Blähungen sein. Empfindliche Personen sollten sich langsam an Topinambur gewöhnen und nur kleine Mengen verzehren.
 
Copyright: Original-Leitspruch-Schritt-für-Schritt-Kalender, Ausgabe 2002