NOV. 2023, AUSGABE 7
„Ein Faden der Güte ist stärker als ein Tau der Gewalt”
Sprichwort aus Arabien
Geistesblitz der Woche
Am „Elften im Elften“ beginnt nicht nur der Fasching, sondern am kommenden Samstag wird auch das Namensfest des Heiligen Martin gefeiert. Martin von Tours wurde schon zu seinen Lebzeiten als Wohl- und Wundertäter, als unermüdlicher Seelsorger und tatkräftiger Bischof verehrt. Klöster, Städte und Burgen wurden nach ihm benannt. Er war auch der erste Mensch, der heilig gesprochen wurde, ohne als Märtyrer gestorben zu sein.
Vielerorts finden nach wie vor Martinsumzüge statt, bei denen Kinder mit selbstgebastelten Laternen die Dunkelheit erhellen und meist die Szene nachgespielt wird, in der Martin der Legende nach einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels überlässt. Solche Gesten der Güte verbinden. Dies berichten auch Menschen, die zu Kriegszeiten von jemandem ein Stück Brot, ein paar alte Schuhe oder ein einige Tage Unterschlupf bekamen. Noch im hohen Alter erinnern sich die Menschen an diese „kleinen“ Wohltaten.
Ein Tau der Gewalt sucht man so schnell wie möglich zu kappen. Mit den Fäden der Güte hingegen wird nicht nur sorgsam umgegangen, auf dass sie halten mögen, sondern man strebt sogar danach, sie seinerseits weiterzuspinnen.
Copyright: Original-Leitspruch-Tages-Kalender, Ausgabe 2006