OKT. 2023, AUSGABE 3
„Eine Kunst: sich am Nicht-Perfekten zu freuen“
„Eine Kunst: sich am
Nicht-Perfekten zu freuen“
Peter Feichtinger
Geistesblitz der Woche
Wir alle strengen uns an, die Aufgaben, die das Leben uns stellt, möglichst gut zu bewältigen. Denn das Ideal der Perfektion ist tief in uns verankert. Die Vollkommenheit der Schöpfung ist uns dabei natürliche Orientierung. Daran lässt sich freilich manchmal regelrecht verzweifeln. So sehr wir uns auch bemühen, dem Maßstab der Perfektion werden wir nur selten gerecht. Aber für viele Tätigkeiten ist das auch gar nicht notwendig. Es gibt nicht die „perfekte“ Unterrichtsmethode oder den/die „perfekte/n“ ChefIn. Es gibt auch nicht das „perfekte“ Theaterstück, sogar die Meisterwerke eines Shakespeare haben ihre Unvollkommenheiten, was aber ihrer Wirkung keinen Abbruch tut. Daher wäre es klug, sich bereits an den Ansätzen von Perfektion zu erbauen. Sonst müssen wir nämlich lange warten, bis der Moment der Freude gekommen ist. Dabei verdient doch allein das Bemühen und Streben Anerkennung! Freuen wir uns am Potenzial, das hervorblitzt, auch wenn es noch nicht zur Gänze verwirklicht werden konnte! Laben wir uns an den kurzen Momenten im Familienleben oder Arbeitsalltag, die, oh Wunder, manchmal doch erstaunlich gut gelingen!
Copyright: Original-Leitspruch-Tages-Kalender, Ausgabe 2015